Seit Monaten steigen die Strompreise an der Börse steil an.

Seit Monaten steigen die Strompreise an der Börse steil an. 

Sucht man nach den Gründen für die aktuelle Preisrallye, fällt der Blick zunächst auf die üblichen Verdächtigen. Die Preise für die maßgeblichen Rohstoffe Kohle, Gas und Öl kennen nur eine Richtung: nach oben. Der Preis für Kohle zieht den Stromhandel seit dem Frühjahr mit sich. Vor allem die hohe Nachfrage aus China und Indien treiben den Kurs des global gehandelten Rohstoffs. Das gleiche Bild bei den Gaspreisen: Innerhalb eines Jahres verdoppelt sich der Handelspreis. Die hohen Rohölpreise, niedrige Speicherstände und die hohe Nachfrage nach LNG Lieferungen im asiatischen Raum gelten als die Haupt-Verursacher des Gaspreisanstiegs. 

Neben den genannten Größen wird der derzeitige Anstieg des Preisniveaus aber vor allem mit einem Faktor in Verbindung gebracht, der rasanten Entwicklung der CO2-Notierungen. Betreiber von Kohle- und Gaskraftwerken müssen Zertifikate für den CO2-Ausstoß bei der Stromproduktion erwerben, bei denen mittlerweile Kurse von über 20 Euro die Tonne aufgerufen werden. Eine Vervierfachung des Preises innerhalb eines Jahres; die Reformierung der Regeln des europäischen Emissionshandels zeigen Wirkung! 

Auch wenn die hohen Preise schmerzen, sollte nicht aus dem Blick verloren gehen, dass über die CO2-Zertifikate die Stromproduktion vor allem aus Kohlekraftwerken reguliert und die Energiewende weiter vorangetrieben wird. 

Vorausgesetzt einer sich nicht wesentlich abschwächenden Konjunktur sind Entlastungen für die Stromabnehmer aktuell nicht absehbar. Langfristig ist der Weg zur Kostenreduzierung weniger im volatilen Strommarkt zu suchen, als in der strategischen Senkung des Energieverbrauchs!

Energieeffizienzmaßnahmen rentieren sich bei hohen Energiekosten umso mehr. 

(Quelle BFE Institut für Energie und Umwelt GmbH)